Advent lyrics

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Song Details
Artist(s)Loriot
Album(s)  -

Es
blaut
die Nacht.
Die Sternlein blinken.
Schneeflöcklein leise niedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und
dort,
vom Fenster her durchbricht den dunklen Tann' ein warmes Licht
Im Forsthaus
kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht.
Er
war
ihr
bei der Heimespflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein: Am Nicklausabend muß es sein.
* Und *
als
das Rehlein ging zur Ruh', das Häslein tat die Augen zu,
Erlegte sie - direkt von vorn'- den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase zwei-, drei-, viermal
die Schnuppernase
$ Und $
ruhet weiter
süß im Dunkeln.
Derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie bis auf die Knochen nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied, was der Gemahl bisher vermied,
Behält ein Teil Filet zurück, als festtägliches Bratenstück.
Und packt zum Schluß - es geht auf vier - die Reste in Geschenkpapier.
Da
dröhnt's
von fern
wie Silberschellen.
Im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen?
Des Försters Haus ist tief verschneit, doch seine Frau steht schon bereit:
Die sechs Pakete, heil'ger Mann, es ist alles, was ich geben kann.
Die Silberschellen klingen leise.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt. Ein Sternlein blinkt:
Es ist Advent.



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